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Video-Sprechstunden sinnvoll einsetzbar
Video-Sprechstunden zwischen Arzt und Patient sind bei vielen Behandlungsanlässen genauso gut wie ein Praxisbesuch. Derzeit können sich schon 45 Prozent der Deutschen vorstellen, diese Kontaktmöglichkeit zumindest gelegentlich zu nutzen. Dabei steht und fällt die breite Einführung mit der Aktzeptanz in der Ärzteschaft.
Die Patienten in Deutschland sind an Video-Kontakten zu ihren Ärzten durchaus interessiert. Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung zeigen, dass 45 Prozent eine Video-Sprechstunde bei ihrem Haus- oder Facharzt zumindest gelegentlich nutzen würden, vier Prozent so häufig wie möglich, zwölf Prozent des Öfteren und 29 Prozent eher selten. 37 Prozent sagen, dass sie das Angebot (fast) gar nicht nutzen würden, fast jeder Fünfte ist unentschlossen. Vermutlich fehlt vielen Befragten die konkrete Vorstellung von einem Video-Kontakt zu ihrem Arzt, da es das Angebot in Deutschland bisher kaum gibt. Dass trotzdem bereits fast jeder zweite Patient eine Video-Sprechstunde grundsätzlich in Anspruch nehmen würde, zeigt, dass es genügend »Early Adopters« gibt, um das Angebot auch hier breit einzuführen. Die Patienten würden Video-Sprechstunden vor allem nutzen, um lange Wartezeiten auf einen Arzttermin zu umgehen, ihren Arzt auch zu »unüblichen« Uhrzeiten zu erreichen und mögliche Ansteckungen durch andere Patienten im Wartezimmer der Praxis zu vermeiden.
Pauschale Aussagen zur Eignung bestimmter ärztlicher Fachrichtungen für das Angebot von
Die technischen Voraussetzungen für Video-Konsultationen – Computer und schnelle Internetverbindungen – sind in Deutschland vorhanden, wenn auch noch nicht überall in gleichem Maße. Video-Telefonie per Skype oder FaceTime wird privat und beruflich bereits viel genutzt. Die Anwendung in der Medizin hinkt da noch hinterher, obwohl fast alle Ärzte elektronische Patientenakten führen – also einen Computer haben – und viele Praxen auch mit ihren Patienten per E-Mail kommunizieren – also über einen Internetzugang verfügen. In einer aktuellen Studie 8 lehnen knapp zwei Drittel der Ärzte Videokonferenzen mit Patienten ab, nur lediglich 3,5 Prozent nutzen diese bereits.
Video-Konsultationen können und dürfen den persönlichen Arztkontakt nicht vollständig ersetzen. Darin sind sich alle befragten Experten einig. Und die Patienten sehen das genauso: Auch sie wollen auf einen direkten Kontakt nicht ganz verzichten. Für eine Erstdiagnose bei schweren Erkrankungen würden praktisch alle immer das persönliche Gespräch mit dem Arzt suchen. Gleiches gilt für Anlässe, bei denen eine körperliche Untersuchung notwendig ist. Jedoch lässt sich ein deutlicher Bedarf erkennen, bestimmte Kontakte »virtuell« zu gestalten, insbesondere wenn es um eine Beratung geht oder die Frage, ob ein ausführlicher Besuch in der Praxis nötig ist. Aktuell wird dabei das Telefon noch deutlich häufiger genannt als Video, was vermutlich daran liegt, dass es der bekanntere Kanal ist. So würde etwa die Hälfte der Patienten Laborwerte, Röntgenbilder und andere Befunde gern telefonisch mit dem Arzt besprechen. Wer aber bereits einmal eine Ärzte-Hotline seiner Krankenkasse für eine telefonische Beratung genutzt hat, ist tendenziell auch offener für Video-Konsultationen. Außerdem bestätigten Studien 6 7 , dass Patienten, die mehrmals an Online-Sprechstunden teilnehmen, die Möglichkeit schon beim zweiten Mal sehr viel positiver beurteilen. Klar ist jedoch auch: Die Bevölkerung möchte dafür keine Zusatzkosten aufwenden. 84 Prozent wären grundsätzlich nicht bereit, für eine Video-Sprechstunde mit dem Haus- oder Facharzt zu bezahlen.
Angegeben sind die Gründe mit den höchsten Zustimmungswerten (eher wichtig bis sehr wichtig).